Stadtverband der Kleingärtnervereine e.V. Neuss
Aktualisierungen am 13.09.2024
Leimringe
Ende September/Anfang Oktober ist die Zeit Leimringe, gegen die am Stamm hochkriechenden Weibchen des Frostspanners, anzubringen.
Sie sollten möglichst dicht anliegen; und bitte die Stützpfähle nicht vergessen!
Außer beim Pfirsich (den mögen sie nicht), gilt dies für alle Stein- und Kernobstsorten.
Leimringe erst Mitte bis Ende März entfernen.
Wohl alle Kleingärtner haben in ihrem Garten schon Pflanzen entdeckt die sie doch gar nicht gesetzt haben. Mit kräftigem Wuchs und gar schöner Blüte erfreut das Unbekannte den Gärtner.
ABER:
Unter den einheimischen Pflanzen gibt es eine Menge „übergriffiger“ Arten, deren Ausbreitungsdrang bei mangelnder Gartenpflege rasch zu einem „verunkrauteten Kleingarten“ führt, der nur durch eine Rekultivierung mit der Grabgabel (mind. 30 cm tief) zu retten ist.
Giersch, Schachtelhalm, Klee, Löwenzahn, Brennnessel und Co., mögen sie auch essbar oder anderweitig nutzbar sein, sollten rechtzeitig erkannt und eingedämmt werden.
Ein Großteil der übergriffigen Pflanzen verbreitet sich über Rhizome/Wurzelausläufer (z.B. Giersch und Schachtelhalm), die sich horizontal unter der Erdoberfläche verbreiten und durch Fräsen oder mit dem Spaten nur zerteilt werden, aber in allen Teilen neu austreiben !
(Fotos unten)
Andere verbreiten sich vornehmlich über Luft / Wind („Pusteblume“/Löwenzahn), weshalb nach dem Blütenstand auf rechtzeitige Entfernung des Samenstandes zu achten ist, sonst hat man mehr zu tun als einem lieb ist und gefährdet zudem die Nachbargärten.
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Ja, aber leider breiten sich nicht nur (unerwünschte) heimische Beikräuter rasch aus, sondern immer häufiger auch ungewollt eingeschleppte sowie bewusst importierte
Pflanzenarten, die aus anderen ökologischen Lebensräumen stammen und hiesigen Insekten nur teilweise Verwertbares bieten und durch ihre rasche Verbreitung (durch Wurzelausläufer wie beim Bambus oder per Luftfracht wie bei Goldrute und Sommerflieder) heimische Pflanzenarten unterdrücken; wir sprechen von „invasiven Neophyten“.
Den Riesenbärenklau (Herkulesstaude) und den Staudenknöterich wird man wohl in einem Kleingarten (hoffentlich) nicht vorfinden, aber es gibt auch „potentiell invasive“ Arten; wohlbekannt, aber auch überraschend, wie: Kirschlorbeer, Kanadische Goldrute, Sommerflieder/Schmetterlingsstrauch, Kugeldistel, Topinambur, Mahonie, Chinaschilf.
Auch hier ist einiges essbar (z.B. Wurzelknollen von Topinambur und Ingwer) oder anderweitig nutzbar. Aber auch hier gilt: Ausbreitung eindämmen, durch Wurzel-sperren bzw. rechtzeitigem Rückschnitt des Samenstandes !
Das Bundesamt für Umweltschutz hat 3 Listen erstellt (nach Dringlichkeit sortiert), die invasive Neophyten (Pflanzen- wie auch Tierarten) auflisten.
https://bfn.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/1133/file/Schrift654.pdf
Sehr informativ ist auch das „Handbuch invasiver Neophyten“ des NaturGarten e.V.
https://naturgarten.org/wp-content/uploads/2021/02/Handbuch_final_Nov2020_weiss-klein.pdf
Schadbild: Wucherungen an Ästen und Stamm von Obstgehölzen.
Der Pilz frisst sich am liebsten bei feuchtem Wetter im Herbst oder Spätwinter durch die Rinde und Leitbahnen der Bäume und behindert den Wasser- und Nährstoff-transport im Ast oder Stamm.
Mit Geschwüren versucht der Baum die offenen Krebswunden zu überwallen, um die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen zu sichern.
Was tun?
- Frische Krebswunden bis ins gesunde Holz herausschneiden.
- Stark befallene Äste bis 15-20 cm unterhalb der Wunde entfernen.
- Kranke Baumteile im Hausmüll entsorgen.