Stadtverband der Kleingärtnervereine e.V. Neuss
Aktualisierungen am 11.03.2025
Leimringe
Mitte bis Ende März sollten alle Leimringe an Obstbäumen, die man gegen
Frostspanner & Co. angebracht hat, entfernt werden !
Gallmilben an Johannisbeeren
Ein sicheres Kennzeichen für den Befall mit Gallmilben an Johannisbeeren, sind im Winter stark angeschwollene Knospen. In diesen sogenannten Rundknospen leben mehrere Tausend nur 0,2mm kleine Milben. Im zeitigen Frühjahr verlassen die Milben ihr Winterquartier und besiedeln die Pflanze, wandern aber schon ab Juni wieder zurück in die neu angelegten Knospen für das nächste Jahr.
Befallene Knospen treiben nicht aus, vertrocknen und sterben ab. Sind die Milben erst einmal in den Knospen versteckt, ist die Bekämpfung mit einem Pflanzenschutzmittel nicht mehr möglich.
Alle angeschwollene Knospen sollten jetzt, bevor die Milben im Frühjahr auswandern, entfern werden.
Später helfen noch rapsölhaltige Pflanzenschutzmittel, die zum Austrieb gespritzt werden.
Pfirsichkräuselkrankheit
Die Krankheit kann nur vorbeugend bekämpft werden, und zwar nur in dem kurzen Zeitraum beim Anschwellen der noch geschlossenen Knospen !
Dies kann in manchen Jahren auch schon im Januar sein.
Die Bäume sollten in dieser Zeit 2-3 x, im Abstand von ca. 10 Tagen, mit einem Fungizid, z.B. Compo Duaxo Universal Pilzfrei behandelt werden.
Leider ist meines Wissens kein biologisches Mittel auf dem Markt.
Diese Maßnahmen gelten auch für Aprikosen, Nektarinen und Mandelbäume.
Wohl alle Kleingärtner haben in ihrem Garten schon Pflanzen entdeckt die sie doch gar nicht gesetzt haben. Mit kräftigem Wuchs und gar schöner Blüte erfreut das Unbekannte den Gärtner.
ABER:
Unter den einheimischen Pflanzen gibt es eine Menge „übergriffiger“ Arten, deren Ausbreitungsdrang bei mangelnder Gartenpflege rasch zu einem „verunkrauteten Kleingarten“ führt, der nur durch eine Rekultivierung mit der Grabgabel (mind. 30 cm tief) zu retten ist.
Giersch, Schachtelhalm, Klee, Löwenzahn, Brennnessel und Co., mögen sie auch essbar oder anderweitig nutzbar sein, sollten rechtzeitig erkannt und eingedämmt werden.
Ein Großteil der übergriffigen Pflanzen verbreitet sich über Rhizome/Wurzelausläufer (z.B. Giersch und Schachtelhalm), die sich horizontal unter der Erdoberfläche verbreiten und durch Fräsen oder mit dem Spaten nur zerteilt werden, aber in allen Teilen neu austreiben !
(Fotos unten)
Andere verbreiten sich vornehmlich über Luft / Wind („Pusteblume“/Löwenzahn), weshalb nach dem Blütenstand auf rechtzeitige Entfernung des Samenstandes zu achten ist, sonst hat man mehr zu tun als einem lieb ist und gefährdet zudem die Nachbargärten.
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Ja, aber leider breiten sich nicht nur (unerwünschte) heimische Beikräuter rasch aus, sondern immer häufiger auch ungewollt eingeschleppte sowie bewusst importierte
Pflanzenarten, die aus anderen ökologischen Lebensräumen stammen und hiesigen Insekten nur teilweise Verwertbares bieten und durch ihre rasche Verbreitung (durch Wurzelausläufer wie beim Bambus oder per Luftfracht wie bei Goldrute und Sommerflieder) heimische Pflanzenarten unterdrücken; wir sprechen von „invasiven Neophyten“.
Den Riesenbärenklau (Herkulesstaude) und den Staudenknöterich wird man wohl in einem Kleingarten (hoffentlich) nicht vorfinden, aber es gibt auch „potentiell invasive“ Arten; wohlbekannt, aber auch überraschend, wie: Kirschlorbeer, Kanadische Goldrute, Sommerflieder/Schmetterlingsstrauch, Kugeldistel, Topinambur, Mahonie, Chinaschilf.
Auch hier ist einiges essbar (z.B. Wurzelknollen von Topinambur und Ingwer) oder anderweitig nutzbar. Aber auch hier gilt: Ausbreitung eindämmen, durch Wurzel-sperren bzw. rechtzeitigem Rückschnitt des Samenstandes !
Das Bundesamt für Umweltschutz hat 3 Listen erstellt (nach Dringlichkeit sortiert), die invasive Neophyten (Pflanzen- wie auch Tierarten) auflisten.
https://bfn.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/1133/file/Schrift654.pdf
Sehr informativ ist auch das „Handbuch invasiver Neophyten“ des NaturGarten e.V.
https://naturgarten.org/wp-content/uploads/2021/02/Handbuch_final_Nov2020_weiss-klein.pdf